FDM
F… Faszia steht für Bündel, oder im Volksmund auch als „Flachsen“ bezeichnet
D… entspricht der Distorsion…nichts anderes als die Verdrehung
M… das Modell, eine Betrachtungsweise, eine Behandlungsoption
Die Faszie ist ein lebendes Gewebe und steht wissenschaftlich als neues mögliches Sinnesorgan in Diskussion. Als eigenes Organ betrachtet, stellt es somit das wahrscheinlich größte Organ dar.
Lange Zeit wurde dieses Gewebe aber nicht als so entscheidend betrachtet. Sie umhüllt und durchzieht unsere Muskeln, ebenso ist es überall vertreten, wie bei den inneren Organen. Ich bringe bei den Erklärungen immer wieder den Vergleich mit einer „Orange“. Schälen wir diese ab, so kommt eine weiße fasrige Struktur zum Vorschein, welche die einzelnen Früchte umhüllt. Dieses fasrige weiße Gewebe zieht in die Tiefe und umhüllt so wiederum eine jede einzelne Frucht. Zwischen den Früchten verlaufen Nerven, Gefäße etz. Zusätzlich werden über das Fasziengewebe Hormone, chemische Produkte, Sauerstoff und Nährstoffe transportiert. Kommt es zu einer Störung von diesem empfindlichen Gewebe, dann entstehen Schwellungen, Schmerzen oder auch Bewegungsdefizite.
Entscheidend in der Diagnosefindung ist die Körpersprache, die Klinik und weniger wichtig, im Vergleich, die Palpation. Die Behandlung erfolgt grundsätzlich manuell! Wichtig, dies kann durchaus schmerzhaft sein, da die Verdrehungen meist schon länger bestehend sind.
Bestimmte Störungen werden mit Druck behandelt, andere mit gewissen Faltbewegungen, für wieder andere benötigt man Hilfsmittel wie z.B. Schröpfgläser, spezielle Zangen, usw. … Ziel ist eine bessere Belastbarkeit, Schmerzlinderung oder optimal – eine Schmerzfreiheit zu erlangen. Ihre Selbstheilung wird dadurch unterstützt, die Zeit mit den Schmerzen minimiert oder Ihre Einschränkung auf einen kürzeren Zeitraum reduziert.
Des Weiteren verweise ich höflichst auf die Homepage der Europäischen Fachgesellschaft, EFDMA.
Es ist wichtig darüber informiert und darauf vorbereitet zu sein, dass ein Großteil dieser Behandlung durchaus schmerzhaft ist! Dies kann im Vorfeld eine nachvollziehbare Skepsis bewirken. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung, selber mit dem FDM behandelt zu werden und von Patientenberichten während oder nach der Behandlung, ist zu sagen, dass definitiv eine Schmerzempfindung währenddessen auftritt. Jedoch relativiert sich der Schmerz meist positiv, wenn man feststellt, dass mit diesem eine Verbesserung eintritt. So kommt es immer wieder zu Aussagen: “Genau, das ist MEIN Schmerz!“. Viele sagen ebenso immer wieder: „Das war ja alles gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe!“
Eines sei auch betont, ich möchte sie zu dieser Behandlung nicht überreden. Lassen Sie sich nicht durch ihr Umfeld dazu überreden. Aus der Erfahrung heraus müssen wir mit dem „richtigen“ Druck arbeiten.
Nebenwirkungen
Als typische Behandlungsmerkmale lassen sich Rötungen entlang der Behandlungsregion, aber auch ziehende Schmerzen gelegentlich benennen. Erfahrungsgemäß wird dies aber in Kauf genommen, da eine Verbesserung festgestellt wird.
„Blaue Flecken“ können, vor allem nach der Erstbehandlung bei chronischen Krankheitsbildern, immer wieder entstehen. Diese verschwinden nach einigen Tagen rasch. Ebenso ist zu betonen, dass sich „blaue Flecken“ aus dem Lösen des lang verklebten Gewebes erklären lassen. Meist ist eine zweite Behandlung der betroffenen Region von Nöten, diese ist dann aber weniger intensiv und weniger schmerzhaft.
Folgendes wird öfters beschrieben: Patienten fühlen sich nach der ersten und zweiten Behandlung etwas niedergeschlagen, die betroffenen Stellen sind verhärtet. Hier ist es wichtig weiter zu machen, dies sogar dann, wenn eine seltene kurzfristige Steigerung der Symptome auftritt, obwohl meist eine bessere Beweglichkeit objektivierbar ist. Bei einigen Patienten zeigt sich nach der ersten Behandlung oft erst die bestehende Grundproblematik.
Dies ist so zu verstehen: man erleidet in der Vergangenheit eine Verletzung, diese führt in der Folge zu einer Schonhaltung. Weiters folgt eine Vermeidung und dann entsteht eine Fehlbelastung der betroffenen Region, welche dann wiederum Schmerzen verursacht.
Absolute Kontraindikationen gibt es keine!
Auf folgende Risiken soll hier verwiesen werden
Auch Marcoumarpatienten können behandelt werden. Hier muss vor der Behandlung abgeklärt werden, ob man das entstehende Hämatom tolerieren möchte und wird. Ist jedoch während der Behandlung die Reaktion zu stark, so wird man diese beenden und die Situation reevaluieren. Ich habe mittlerweile einige Patienten, trotz Blutverdünnung behandelt, wobei wir mit deutlich weniger Druck zu Beginn behandelt, und die weitere Reaktion abgewartet haben. Nach Zuwarten bis zu der 2. Behandlung war dies gut z abzuschätzen, sodass bei den meisten weitergearbeitet werden konnte.
Fortgeschrittene Osteoporose, fortgeschrittene Krebserkrankung, Gerinnungsstörungen, verminderte Belastbarkeit der Haut, empfindliche Hauterkrankungen, schlechte körperliche Befindlichkeit, fortgeschrittene Herz-Kreislauferkrankung und Wunden.
Sie werden gebeten dies alles im Vorfeld mit mir zu besprechen, damit ich Sie optimal und adäquat behandeln kann.
Zusätzlich liegt ein Aufklärungsbogen auf, dieser wird ohnehin besprochen.